Über ein paar Freundinnen bin ich auf die Lesungen von Michael Nast gestoßen, der gerade sein neues Buch „Generation Beziehungsunfähig“ verkauft. Durch den Trailer vom Buch (hier), habe ich mich dazu entschieden, es zu kaufen. In meinem Urlaub hatte ich immerhin Zeit die 240 Seiten zu lesen. Ich lese wirklich nicht viele Bücher und oftmals werden sie mir auch nach der Hälfte zu blöd, weil sie sich einfach in die Länge ziehen. Nicht bei diesem. Ich habe es verschlungen und innerhalb drei Nachmittagen am Pool war das Buch durch. Nachdem mich ein paar Leute auf Instagram (wegen diesem Bild) gefragt haben, wie ich es finde und ob ich eine Review schreiben könnte, versuche ich mich zum allerersten Mal an einer Buch-Rezension – deshalb killt mich bitte nicht 😀
Michael Nast schreibt über die aktuelle Generation, die Auswirkungen von Dating-Plattformen wie Tinder, sowie unser ständiges Streben nach Perfektion. Jeder möchte „jemand sein“ – und das ist es, was es unserer Generation so schwer macht, eine Beziehung einzugehen. Das Buch formuliert das aus, was ich mir bei einigen meiner Bekannten seit langem schon denke: Jeder ist sich selbst der Nächste. Es ist eigentlich traurig, dass man eine ganze Generation in 240 Seiten so gut beschreiben kann.
Auch die Kapitel sind gut strukturiert – so gibt jedes Kapitel dem Leser irgendwie den Anschein mit einer anderen Person zu reden. Man erkennt einfach seine Bekannten oder auch Freunde an manchen Stellen wieder und das macht dieses Buch so klasse. Durch genügend Beispiele wie Horror-Dates, die den Personen so passiert sind, wird es einfach deutlich, wie schlimm es um unsere Generation wirklich steht. Es stehen nicht mehr Liebe und Glück an erster Stelle – nein! – Macht, Reichtum und Status haben das schon lange aufgelöst. Durch Partnerbörsen und Dating-Apps wie Tinder möchten sich die Menschen nicht mehr binden – frei nach dem Motto „Wieso eine nehmen, wenn man alle haben kann?“. Schrecklich, aber wahr.
Beängstigend ist zudem, dass Michael Nast meist die Generation von 20- bis 40-Jährigen schildert, aber es noch viel schlimmer bei der jetzigen Jugend aussehen wird, wenn sich nicht irgendwann endlich etwas ändert! Nur scheinen das die meisten noch nicht ganz zu kapieren – leider…
Generell fand ich das Buch und seinen Schreibstil wirklich gut. Der Autor geht aber nicht nur auf die Beziehungs- und Liebesbasis ein, sondern beschreibt auch die „Generation Praktikum“, die Träumer und das Leben in der Hauptstadt Berlin. Somit bekommt der Leser wirklich einen guten Einblick in sein Leben. Das hat mich zwar anfangs verwundert aber keinesfalls gestört, denn er schreibt so offen und persönlich, das man wirklich das Gefühl hat, mit ihm schon mal gesprochen zu haben.
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